Reiseapotheke

Diese Ratschläge können nicht für jeden Patienten gelten. Im Zweifelsfalle fragen Sie immer Ihren Hausarzt.

 

Insbesondere ältere Patienten sollten daran denken, daß die geänderte Umgebung eine erhebliche Anpassung Ihres Körpers erfordert.

 

Ihre gewohnten Medikamente bekommen Sie nicht überall. Innerhalb Deutschlands reicht ein "Ersatzrezept" mit den wichtigsten Medikamenten. Im Ausland stehen Ihnen viele Medikamente gar nicht zur Verfügung !

  

Also immer genügend Vorrat AM KÖRPER mitnehmen, nicht im Koffer, der kann verloren gehen!

 

Alle Impfungen, die auch in Deutschland nötig sind (Tetanus, Diphtherie, Polio, Hepatitis B für Kinder und Jugendliche ...) bezahlt Ihre Krankenkasse. Impfungen, die auf Grund einer besonderen Reise notwendig sind (z.B. Gelbfieber, Hepatitis A), müssen Sie selber bezahlen. Reisemedikamente (ausgenommen Dauermedikamente) werden grundsätzlich nicht von Ihrer Krankenkasse bezahlt. Auch spezielle Schutzmedikamente gegen Malaria etc. werden nicht von ihrer Krankenkasse bezahlt. Fragen Sie aber einmal Ihren Arzt, ob er Ihnen Medikamentenmuster für Ihre Reiseapotheke überlassen kann.

 

Dauermedikation: Kontrollieren Sie ihre Dauermedikation. Nehmen Sie genug Medikamente für den Urlaub mit. Lassen Sie eine Reserve zu Hause, damit Sie nicht gleich nach dem Urlaub zum Arzt müssen. Der könnte auch im Urlaub sein. Tragen Sie immer einen Zettel mit den genauen Medikamentennamen bei sich oder stecken Sie Packungsabrisse ein, damit Sie im Notfall genau sagen können, wie ihr Medikament heißt. Mit der Aussage “kleine, weiße Tablette” kann kein Arzt etwas anfangen.

Stecken Sie ein Fieberthermometer ein, besonders wenn Sie mit Kindern reisen.

 

Denken Sie an Allergiepaß, Marcumar – und Diabetikerausweis.

   

Vergessen Sie Ihre Kompressionsstrümpfe nicht, wenn Sie Krampfadern haben. Gerade wenn es warm ist, sind sie wichtig, weil dann die Thrombosegefahr steigt. Es gibt heute Strümpfe, die nicht mehr von normalen Strümpfen zu unterscheiden sind. Die Zeit der hässlichen, fleischfarbenen Panzer ist längst vorbei.

 

Nicht nur gefährdete Patienten sollten vor einer langen Reise mit Auto oder Flugzeug 2 Tage lang je 200mg ASS oder Aspirin einnehmen. Dadurch verhindern Sie Thrombosen. Auch die Heparinspritze (bekommen Sie vom Hausarzt über Rezept) 2 Std. vor einem langen Flug verhindert eine Thrombose und eine daraus eventuell folgende Lungenembolie.

 

Bei der Zusammenstellung der Reiseapotheke habe ich mir Mühe gegeben, Medikamente und Hilfsmittel zusammenzustellen, die Sie jederzeit frei in der Apotheke bekommen. Wenn ich Handelsnamen benutze, so soll das kein Qualitätshinweis sein, sondern ist reiner Zufall.

 

Die hier genannten Präparate sind in der Regel ausreichend für Reisen in Europa, Reisen in entferntere Gebiete bedürfen ggf. einer Ergänzung:

  • Schmerzmittel (z. B.: ASS, Aspirin, Togal) auch für Hexenschuß oder Sonnenbrand
  • Fieber senkende Mittel (z. B.: Paracetamol, Ben-u-ron) für Kinder
  • Schleimlöser für Husten (z. B.: Mucosolvan, ACC)
  • Nasenspray (wichtig bei Flugreisen gegen Ohrenschmerzen!) (z. B.: Nasivin, Otriven)
  • Ohrentropfen (z. B.: Otalgan)
  • Allergiemedikamente (Augentropfen, Nasenspray, Tabletten, ...)
  • Bei Sonnenallergie als Vorsorge z.B.: Mer-Sol
  • Durchfallmittel (z. B.: Colina, Perenterol, Imodium)
  • Mittel gegen Erbrechen (z. B.: MCP, Gastrosil, Paspertin)
  • Mückenschutz (z. B.: Autan)
  • Desinfektionssalbe (z. B.: Betaisodonna) für alle Arten von Verletzungen
  • Verbandsmittel, Pflaster verschieder Größen, ggf. wasserfest
  • wasserfestes Sonnenschutzmittel verschiedener Stärke

Mein persönlicher Tip:

  • Ich reise nie ohne mein “Schweizer Taschenmesser”. Dieses Multifunktionsgerät ist in fast allen Lebenslagen hilfreich, vom Zahnstocher über die Pinzette (Zecken) bis hin zur Reparatur der Sonnenbrille.
  • Auch wenn Sie keine Krampfadern haben, tragen Sie bei langen Autofahrten und im Flugzeug immer Kompressionsstrümpfe. Sie haben dann kein Schweregefühl beim Aussteigen, keine dicken Beine und fühlen sich einfach wohler.

 

Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt oder im Internet.